FF 199 | Oberschlesiens Fußballwiege – Ratibor
Die über 120jährige Fußballgeschichte der oberschlesischen Stadt Ratibor zeichnet auch ein gesellschaftspolitisches Bild einer Region, die in den vergangenen fast hundert Jahren weitreichende Veränderungen durchmachte. Als sich der erste Verein der Stadt, der FC Ratibor 03 gründete, gehörte Ratibor zu Preußen. Ländlich geprägt stand man immer im Schatten des oberschlesischen Reviers und doch konnte man mehr als nur Achtungserfolge verzeichnen. Bekannte Namen begannen hier mit dem kicken, z.B. Hans Plawky, der mit der SpVgg Fürth an der Endrunde der Deutschen Meisterschaft teilnahm. Philipp Gawenda wurde 1926 deutscher Vizemeister mit Hertha, Arthur Bialas wurde 1961/62 Oberliga Torschützenkönig der DDR. Und Namen die man heutzutage noch kennen kann sind z.B. Franz Smuda oder Sebastian Tyrala. Die Liste ist längst nicht vollständig. Aber mit der Gründung der Solidarnosc ändert sich was in Ratibor und spätestens mit dem endgültigen Ende des eisernen Vorhangs beginnt ein Niedergang, den man auch im einst westlichen Nachbarland nur zu gut kennt.